Tag 12

Heute ist Dienstag! Es ist unser zweiter Tag in Peking, aber unser vorletzter ganzer Tag in China.

Da die Tour schon um 8:30 Uhr anfing, mussten wir früh aufstehen und frühstücken. Das Essen, das das Hotel geboten hat, war sehr europäisch und hat uns allen geschmeckt.

Zuerst sind wir zu der chinesischen Mauer gefahren, was von unserem Hotel aus ungefähr eineinhalb Stunden gedauert hat. Die lange Busfahrt wurde auch genutzt, um verpassten Schlaf nachzuholen.
Es war nicht so warm wie am Tag zuvor, womit wir ziemlich viel Glück hatten. Doch trotzdem haben wir geschwitzt, weil der Anstieg von einem Teil der chinesischen Mauer sehr anstrengend war. Die Mauer ist sehr lang und die Stufen waren sehr ungleichmäßig und schwer zu besteigen. Als man dann auf der Spitze dieses Weltwunders angekommen war, hatte man einen wunderschönen Ausblick. Die Anstrengung hatte sich gelohnt. Es war eine total besondere Erfahrung.

Von dort aus sind wir dann wieder mit unserem Bus zu einem Restaurant gefahren, in dem schon einige Touristen saßen. Auf der Busfahrt hat unser Reiseführer uns sehr viel über Peking und unsere Pläne für die nächsten Tage erzählt. Das Essen war sehr lecker! Es gab Pommes und Wassermelonen, wodurch es sehr vertraut wirkte.

Dann ging es wieder in den Bus und wir sind zu den 13 Minggräbern gefahren. Dort war es sehr interessant, da unser Reiseführer uns viele Sachen über die Tradition, die Kaiser zu beerdigen, erzählt hat. Was uns alle geschockt hat, war, dass damals Menschen lebendig begraben wurden, um den Kaiser zu ehren.

Zuerst sind wir einen Weg langgegangen, an dessen Seiten (Fabel-)Tier- und Menschenstatuen gestanden haben. Es war eine schöne Anlage.

Anschließend sind wir noch weiter dort rumgestreift und wurden von unserem Bus abgeholt.

Mit diesem sind wir dann wieder ungefähr eineinhalb Stunden ins Zentrum von Peking gefahren und haben dort ein Restaurant besucht. Das Essen war sehr lecker. Auch hier gab es wieder Pommes, was uns nach so vielen Tagen chinesischen Essens sehr gefreut hat.

Außerdem hatten wir danach noch Zeit, in ein Einkaufszentrum zu gehen, in dem wir noch nach Souvenirs geguckt haben. Viele Händler, die vor ihren Läden standen, haben einen angesprochen und wollten einem Fakes verkaufen. Man musste schon aufpassen, aber es war sehr lustig.

Danach sind wir wieder mit dem Bus in das Hotel zurückgefahren und hatten den ganzen Abend Zeit für uns. Ein paar von uns haben noch letzte Einkäufe erledigt.

Der Tag war zwar sehr schweißtreibend, aber es waren sehr schöne Sehenswürdigkeiten, die wir kennengelernt haben, und es hat sich wirklich gelohnt, heute so früh aufzustehen!

Hanne, Paula und Hanna

Tag 11

Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht im „Soft“ Sleeper kamen wir gegen 11 Uhr am Pekinger Zentralbahnhof an. Wie der Name schon vermuten lässt, war es dort bereits brechend voll. Unseren Reiseführer Thomas konnten wir jedoch schnell erkennen, da er nach traditionellem Brauch der Reiseführer einen Selfiestick mit einer speziell für uns ausgesuchten Deutschlandflagge in die Luft streckte.

Sobald wir die Bahnhofshalle verlassen hatten, zückten einige von uns ihren Mundschutz, denn die Luftqualität in Peking ist merklich schlechter als die in Hangzhou oder Shanghai. Der Fakt, dass es in Peking gefühlt über 30°C heiß war, trug nicht gerade dazu bei, dass uns das Atmen leichter fiel. Dementsprechend froh waren wir, als Thomas uns unseren klimatisierten Reisebus zeigte und wir endlich einsteigen konnten.

Anschließend bahnte sich der Bus seinen Weg durch den stockenden Verkehr Pekings zu unserem Hotel. Dort angekommen stellten wir fest, dass für mehr als die Hälfte unserer Reisegruppe noch keine Zimmer zur Verfügung standen. Nachdem wir uns alle erst einmal frischgemacht und richtig Zähne geputzt hatten (Um den Waschraum im Zug machten wir doch lieber einen Bogen), gingen wir in ein chinesisches Restaurant in der Nähe des Hotels. Das Essen schmeckte gut, doch in unserem Zustand hätten wir wahrscheinlich alles gegessen. Im Zug musste man sich nämlich selbst verpflegen und die meisten haben sich 16 Stunden lang von ein bisschen Obst, Oreos und Toast ernährt.

Frisch gestärkt sind wir zu unserem ersten Ziel – dem Himmelstempel – aufgebrochen, der erste Tempel, den wir in China besuchen würden.

Das beeindruckende Bauwerk lag mitten in einem Park in der chinesischen Hauptstadt. Die Anlage ist besonders interessant. Denn der äußere Rand ist viereckig, während die bestimmende Form im Innern das Runde ist. Dafür gibt es auch einen Grund: Im alten China gab es die Vorstellung, dass der Himmel rund und die Erde eckig sei. Die Art der Gestaltung stellt dies eindrücklich dar.

In dieser Welterbestätte der UNESCO betete man in der Ming- und Qing-Dynastie jeweils für gute Ernten.

Als nächste Station für uns hatte unser Reiseführer Thomas den Konfuziustempel geplant. Er wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts zu Ehren des gleichnamigen chinesischen Philosophen.
Auch er liegt in einer großen Anlage. In ihr sind auf vielen Schrifttafeln erfolgreiche Absolventen der Kaiserlichen Akademie verewigt.
An den Bauten konnte man auch sehr gut die damals geltende Etikette nachempfinden, bei der sehr genau darauf geachtet wurde, welches Mitglied der Kaiserfamilie und welche Mitglieder des kaiserlichen Stabes welchen Eingang oder Weg nutzten.
Ein absolutes Highlight war die letzte Aktion des Tages. Mitten in Peking, in der Nähe des berühmten „Platz des himmlischen Friedens“ begannen wir nämlich eine Fahrradtour.
Wir trafen dort unseren Fahrradguide, der für uns alle Mountainbikes oder Hollandräder präpariert hatte, um uns dann auf dem Fahrrad durch ein Hutong – eine traditionelle Wohnbebauung in Peking -, durch die verbotene Stadt, entlang der Seen in unmittelbarer Nähe der verbotenen Stadt und schließlich über den „Platz des himmlischen Friedens“ führte. Es war wirklich toll, das Innere der chinesischen Hauptstadt auf diesem Weg zu erkunden. Besonders aufregend daran war es, einmal selbst aktiver Teil des chinesischen Verkehrs zu sein, der auch zu normalen Zeiten die Hamburger Rushhours wie Kindergeburtstag erscheinen lässt.

Im Anschluss freuten sich alle auf die inzwischen vorbereiteten Hotelzimmer und genossen den ersten Abend in Peking.

Celina und Tim

 

Tag 10

Unser letzter Tag in der schönen Stadt Hangzhou begann mit einem leckeren Frühstück in unserem Hotel. Es gab, kennzeichnend für China, viele warme Speisen, sowie Müsli, etwas Gebäck, reichlich Gemüse und Obst, viele verschiedene Fruchtsäfte, Milch, Tee und Kaffee. Wir aßen uns alle im Frühstückssaal satt, bevor es noch einmal rauf auf unsere Zimmer ging, um die letzten Sachen einzupacken. Nun war es Zeit, das Hotel mitsamt unserer mittlerweile gut gefüllten Koffer, die sich wundersamerweise noch irgendwie schließen ließen, zu verlassen.

Vor dem Hotel erwartete uns auch schon unser klimatisierter Reisebus. Noch ging es aber nicht zum Bahnhof, sondern zum Kaiserkanal, welcher, wie uns unser Reiseführer Wei erzählte, für die Chinesen von großer Bedeutung ist. Er ist für viele sogar noch wichtiger als die große Mauer!

Der Kanal gehört zum Weltkulturerbe, ist fast zwei Kilometer lang und damit der längste je von Menschen gebaute Kanal der Erde.

Am Kanal blickten wir uns zunächst etwas um und erfuhren Interessantes über seine Geschichte, insbesondere über die dreibögige Brücke, dessen Form nach einigen Theorien dazu diente, Gespenster zu verjagen.

Wir überquerten alle gemeinsam die Brücke und schossen einige Fotos. Bemerkenswert sind die Schlüsselanhänger, die hier verkauft wurden. In den Anhängern befanden sich nämlich lebendige (!) Goldfische. Sowas gibt es in Deutschland glücklicherweise nicht!

Danach besuchten wir das Kaiserkanalmuseum, in dem wir nicht nur vieles zum Kaiserkanal, sondern auch einiges zu anderen Flüssen Chinas und der Welt erfuhren. Es gab aber vor allem viel zur chinesischen Schifffahrt und deren Entwicklung zu sehen.

Anschließend hatten wir noch etwas Freizeit. Wir spazierten am Kanal entlang, machten Fotos, aßen Eis. Einige gingen in einen Schreibwarenladen und wieder andere besichtigten das Museum für Schwerter und Scheren. Das Museum besitzt viele beeindruckende Schwerter und Scheren in den unterschiedlichsten Größen und Farben und erläutert mit vielen Bildern und einigen Texten die Geschichte dieser Gegenstände sowie deren Bedeutung für uns Menschen im Laufe der Geschichte. Man konnte in dem Museum sogar einige Schwerter anfassen!

Nun gingen wir typisch chinesich essen. Es gab Reis, Fleisch, Fisch, Gemüse und etwas Obst. Da es unsere letzte Mahlzeit für die nächsten 24 Stunden war, haben wir alle ordentlich zugeschlagen. Es hat gut geschmeckt.

Nach dem Essen durchquerten wir einen Park, in dem wir mehrere „Fitnessgeräte“ vorfanden, die wir prompt ausprobierten. Obwohl sie uns nicht sehr effektiv vorkamen, machte es Spaß.

Im Anschluss an unsere kleine Fitnesseinheit durften wir uns noch das Fächermuseum anschauen und uns in einem riesigen Supermarkt mit dem Nötigsten für unsere anstehende 16-stündige Zugfahrt eindecken. Es gab sehr ungewöhnliche Lebensmittel zu kaufen wie Hühnerfüße und Durian („Stinkfrucht“).

Nachdem wir unsere Einkäufe erledigt haben, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Im Bahnhof angekommen, stießen wir auf eine recht große Menschenmenge. Hier mussten wir fast eine Stunde auf unseren Zug warten. Diese Zeit nutzten wir beispielsweise, um letzte Getränke zu besorgen und eine Harmoniepause einzulegen. Die Zeit schritt voran und nach ungewöhnlich vielen Kontrollen konnten wir endlich den Zug betreten. Eine eher unangenehme Geruchswelle schlug uns entgegen und auch die Kabinen des so genannten „Softsleepers“ waren gewöhnungsbedürftig, wir hatten mit deutlich größeren und moderneren Abteilen gerechnet. Irgendwie schafften wir es dann aber, unser Gepäck sicher zu verstauen und es uns in unseren „Zimmern“, soweit es ging, gemütlich zu machen.

Letzendlich war es nicht so schlimm, wie zunächst gedacht, wir verbrachten den Abend unter anderem damit, zu quatschen und Karten zu spielen und die meisten konnten sich gut ausruhen.

Agatha

 

Tag 9

Um acht Uhr morgens trafen wir uns unten in der Lobby zum Frühstück. Es gab leider nicht allzu viel Auswahl, aber für ein Frühstück im Hotel absolut ausreichend.
Um kurz nach neun sind wir dann mit unserem Reiseleiter Wei aufgebrochen und haben einen wunderschönen Garten besichtigt. Es gab sehr viel Grün, prächtige Blumen in allen Farben und traditionell chinesische Häuser. Kaum zu glauben, dass wir tatsächlich noch in Hangzhou, einer 12-Millionen-Stadt, waren. Sehr beeindruckend waren auch die Brücken mit wunderschönen Pavillons, den roten Lampen und alten Statuen.
Nach einer ganzen Weile mussten viele von uns einmal das Stille Örtchen aufsuchen, also suchten wir unseren Reiseleiter, um ihn nach einer kleinen Pause zu fragen, einer „Harmonie-Pause“, wie er es liebevoll nannte.
Die Natur war wirklich überwältigend, auch der große natürliche Westsee, ein Weltkulturerbe. Wir machten eine kleine Bootsfahrt mit Wei, wir hatten wirklich sehr viel Glück mit dem Wetter. Es war sehr sonnig und warm, aber es wehte auch eine leichte Brise.
Nach der Fahrt mit dem kleinen Motorboot kamen wir auf der anderen Seite des Sees an. Dort sahen wir eine große Bühne. Aber nicht nur oberhalb des Wassers befindet sich eine Bühne. Auch in dem Wasser selbst befindet sich eine selbige, sie wird für das berühmte und weltweit einzigartige Wasserballett genutzt. Wir konnten uns noch nicht wirklich etwas darunter vorstellen, aber am Abend sollten wir es schon bald erleben dürfen.
Gegen Mittag fuhren wir in ein traditionell chinesisches Teehaus und nahmen an einem Teekurs teil. Wir durften dabei zusehen, wie der Tee aufgekocht und zubereitet wurde. Es war sehr interessant und spannend, dabei zuzusehen. Zudem dufte wir auch frisch gebrühten Schwarzen, Grünen, Jasmin- und Oolongtee probieren. Mir persönlich hat der Oolongtee am besten geschmeckt. Wir tranken ihn aus winzigen, rot-braunen Tassen, die auf einem kleinen, mit Schnitzereien versehenen Brettchen standen. Um den Tee zu trinken, hielt man mit seinen Zeigefingern den Rand der Tasse fest und probierte mit dem Brettchen den frisch gekochten Tee. Der Grüne Tee war sehr mild und schmeckte ein wenig anders als in Deutschland. Außerdem kann man die getrockneten Blüten oder Blätter bis zu fünf mal aufgießen und das Aroma wird mit jedem Mal stärker.

Am Nachmittag besichtigten wir mit Wei eine traditionelle Apotheke und später blieb noch ein wenig Zeit, sich die Altstadt anzusehen. Es gab unglaublich viele Läden und Stände in der Fußgängerzone, wie zum Beispiel Souvenirshops oder Essstände. An manchen Ecken hat es ziemlich schlecht und unangenehm gerochen… Wir haben einmal gefragt, was so sehr stinkt und uns wurde gesagt, dass es so genannter Stink-Tofu sei. Wieso sollte man so etwas freiwillig kaufen und essen?
Die Apotheke war sehr groß und überall standen Glasvitrinen mit Wurzeln und Kräutern. Unser Reiseleiter erzählte uns, dass viele dieser Wurzeln unheimlich teuer seien, manche sogar 3000 Yuan (etwa 430 Euro) pro Gramm kosteten, und eher eine mentale Wirkung besäßen. Viele dieser Pflanzen sind sehr selten und können nur in bestimmten Regionen wachsen, deshalb ist auch der Preis für sie sehr hoch. Es war sehr spannend und eine ganz neue Erfahrung für uns.

Am Abend war der eigentliche Höhepunkt des Tages; wir sahen uns die berühmte und einzigartige Wasserballett-Vorstellung an. Wei führte uns noch zu unseren Plätzen, sehr weit oben auf der Tribüne. Es war schon sehr dunkel draußen und der weite See war komplett schwarz. Wir hatten keine Ahnung, was uns erwarten würde, ich persönlich war sehr aufgeregt und gespannt! Die Plätze füllten sich weiter und nicht viel später ging auch schon das helle Licht aus, das auf das Publikum schien und es wurde langsam leiser. Auf der anderen Seite des Sees sahen wir, wie langsam ein heller Vollmond aufstieg und und die Show begann.

Es war einfach einzigartig. Hunderte Schauspieler und Tänzer waren beteiligt und bewegten sich synchron und elegant im Wasser, das ihnen bis zu den Knöcheln stand. Die bunten Farben und Lichter spiegelten sich auf dem klaren Wasser wider und machten dieses Erlebnis zu etwas ganz Besonderem. Die Vorstellung dauerte eine Stunde, aber die Zeit verging leider wie im Flug. In Bildern kann man die Schönheit dieser Kunst leider nicht festhalten, wir versuchten es trotzdem. Es gibt Orte und Geschehnisse, die kann man nicht in Worten beschreiben, man muss sie selbst sehen und erleben und dies war definitiv eines davon

Lucia

Tag 8

Nach dem Frühstück in den Familien ging es um halb neun mit dem Bus zum Fernsehturm. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde aufgrund des stockenden Verkehrs in Shanghai.
Als wir den Fahrstuhl betraten, der uns zum Aussichtspunkt bringen sollte, waren wir ziemlich beeindruckt von den vielen Stockwerken, die auf den Knöpfen angegeben waren. Es dauerte eine Weile, bis wir oben angekommen waren und wir merkten, wie unsere Ohren den Druck versuchten auszugleichen, es fühlte sich ähnlich an wie im Flugzeug. Oben angekommen bestaunten wir die am Horizont verschwindenden Hochhäuser, es war unglaublich, so etwas hatten wir noch niemals mit eigenen Augen gesehen. Unten auf den überfüllten Straßen vermutet man gar nicht, welche Schönheit und Weite sich noch hinter der Stadt verbirgt.

Etwas später fuhren wir wieder einige Stockwerke hinunter zu einer Plattform mit Glasboden! Viele haben dort unvergessliche Bilder geschossen, aber wenn man an Höhen- oder Fallangst leidet, ist davon abzuraten.
Unten angekommen – natürlich mit dem Fahrstuhl – gingen wir in ein Museum, in dem die Geschichte von Shanghai dargestellt wurde. Dort wurde sehr viel mit Modellen und Figuren gearbeitet.


Am frühen Nachmittag sollten wir uns dann von unseren Austauschpartnern verabschieden, da wir unsere Reise fortsetzen mussten nach Hangzhou. Als uns unser Bus jedoch vom Fernsehturm abholen sollte, hatte dieser Verspätung und wir gerieten langsam in Unruhe, da wir Angst hatten, uns nicht mehr richtig von unseren Partnern verabschieden zu können. Frau Zhou, die Lehrerin unserer Austauschschüler, wurde dann informiert und konnte eine richtige Verabschiedung organisieren.
Um kurz vor zwei war es dann soweit und wir mussten „Leb‘ Wohl“ zu unseren Austauschpartnern sagen, die uns mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind. Es gab Umarmungen und auch die ein oder andere Träne ist geflossen, um diese unvergessliche Zeit zu würdigen. Es war eine einzigartige und unglaubliche Erfahrung. Und auch falls es das letzte Mal gewesen sein sollte, dass wir einander gesehen haben, bleibt man sich doch in Erinnerung…

Als wir schließlich alle im Reisebus saßen, erzählte uns unser neuer Reiseleiter Wei schon etwas über die nächsten Tage und über Hangzhou. Wir waren alle sehr erstaunt, als er uns berichtete, dass die Stadt zu 60% aus Grünflächen besteht. Zu Anfang war es sehr schwer, zuzuhören und sich zu konzentrieren, da wir alle sehr traurig und enttäuscht wegen der Abreise waren. Aber während der dreistündigen Fahrt hatte man viel Zeit, nachzudenken und alles zu verarbeiten. Am Abend, nachdem wir in unserem Hotel eingecheckt hatten, gingen wir in einem kleinen Lokal mit unserem Reiseleiter typisch chinesisch essen. Direkt neben dem Lokal gibt es einen kleinen Markt, in den wir noch einmal gegangen sind, um uns Verpflegung zu besorgen. Gut gesättigt sind wir in unser Hotel zurückgekehrt und wir Mädels haben uns noch einen kleinen Beauty-Abend gemacht, mit selbstgemachten Grüntee-Masken und viel Melone (leider keine Fotos!). Nicht viel später sind wir müde und erschöpft in unsere Betten gefallen und kurz darauf eingeschlafen, um gut ausgeruht in den nächsten Tag zu starten

Lucia

Tag 7

Heute sind wir alle mit Georg, der Englischlehrer an unserer Austauschschule ist, zuerst in ein Sport-Center und dann in den Guyi-Garten gefahren.

Anhand des Sport-Centers konnte man sehr gut den Strukturwandel betrachten, der in Shanghai in den letzten 25 Jahren vonstatten gegangen ist. Das Sport-Center war früher eine Fabrikhalle, die später umgewandelt wurde. Viele Flächen um das Sport-Center herum waren einst Landwirtschaftsflächen, die nun diesem Zweck zugeführt wurden. Der Grund und Boden gehört dabei weiter dem Staat. Darauf bauen darf nur, wer seine Gebäude auch der Gesellschaft zur Verfügung stellt. Bei dem Sport-Center ist das der Fall, da Menschen aus der Umgebung die Flächen nutzen dürfen, wenn die Sportplätze am Vormittag leerstehen. Auch Sportunterricht findet dort statt, wenn dieser wegen schlechten Wetters nicht regulär auf dem Schulgelände durchgeführt werden kann.

In dem Sport-Center hat uns eine Frau zuerst die vielen Räume und verschiedene Möglichkeiten gezeigt, Sport zu treiben. Es gab mehrere Badmintonfelder, ein großes Basketballfeld und, was vielen besonders gefiel, einen kleinen Fußballplatz auf dem Dach, auf dem man beim Spielen die Sonne genießen konnte. Dort haben wir auch ein Gruppenfoto gemacht, auf das sich einige Chinesen geschlichen haben.

Bei der Führung durch das Gebäude hat uns die Mitarbeiterin erzählt, dass viele Kinder nach der Schule von ihren Elltern dort hingebracht werden, um verschiedene Kampfsportarten oder auch Tanzen zu lernen. Besonders begeistert waren viele von uns von der „Skipiste“. Dort hat sich der Boden wie auf einem Laufband bewegt, um die Abfahrt beim Skifahren zu simulierern.

Schließlich konnten wir alle noch eine Runde Badminton oder Basketball spielen, was allen sehr viel Spaß gemacht hat, da einige von uns auch in den Pausen in der Schule sportlich aktiv waren.

Nachdem wir unsere sportliche Leistung für diesen Tag erbracht und uns alle mit Getränkenvorräten eingedeckt hatten, sind wir weiter zum Guyi-Garten gefahren. Dort haben wir zu allererst ein Gruppenfoto gemacht. Das haben allerdings auch die vielen Chinesen ausgenutzt und promt beschlossen, dass wir doch viel besser als ein Fotomotiv hinhalten würden als die wunderbare Natur um uns herum. Und während wir weiter durch den Park gingen und das schöne Wetter genossen, haben auch weiterhin viele, insbesondere ältere Chinesen, Fotos von uns gemacht und sich auch auf unsere Gruppenfotos geschmuggelt.

Denonch hat allen der Spaziergang sehr gefallen.

Zurück in der Schule mussten wir dann unsere Präsentation der Stadtführung abschließend vorbereiten. Wir alle waren ein weinig überrascht, dass wir das ganze nicht, so wie wir dachten, mit Plakaten, sondern auf einer kleinen Bühne mit Mikrofon und Leinwand vorstellen würden. Das machte uns alle sehr nervös. Trotzdem haben wir die Präsentation ohne peinliche Zwischenfälle gemeistert.

Die erste Gruppe hat über den „Deutschen Club in Shanghai“ und das „Erste Deutsche Eck“ berichtet. Die Deutschen in Shanghai haben den Deutschen Club gegründet, um sich in einem noch fremden Land zu etwas zugehörig zu fühlen und in die Gesellschaft einzugliedern. So entstand auch das Deutsche Eck.

Die zweite Gruppe hat sich mit dem Französischen Viertel befasst. Das Französische Viertel enstand durch enge Handelsbeziehungen zwischen Frankreich und China. Aber auch einige Deutsche ließen sich dort nieder. So gibt es zum Beispel das Lyceum-Theater, das von einem deutschen Architekten entworfen und mittlerweile renoviert wurde. Die Deutschen haben auch einen Club, den Gartenclub, gegründet. Dieser war sehr angesehen und es war sehr schwierig, Mitglied zu werden. Heute ist die Gartenanlage des Clubs ein Hotel. Die deutsche Architektur hat auch beim Bau des Gartenclubs eine große Rolle gespielt.
Damit die Deutschen ihre Religion in Shanghai ausüben konnten, wurde mit der Unterstützung vom damaligen Generalkonsul und den Geldern der deutschen Unternehmensführer in Shanghai eine deutsche Kirche gegründet. Diese wurde allerdings verlegt und es entstand das Zweite bzw. das Neue Deutsche Eck.

Die dritte und letzte Gruppe hat unter anderem von den Juden in Shanghai und der Chinesisch-Deutschen Hochschule berichtet.
Die Juden sind, wie wir bereits berichteten, während der Zeit der Nazi-Diktatur nach Shanghai geflohen. Tatsächlich ging es den nach Shanghai Geflohenen weitaus besser als denen in anderen Ländern.
Die Gruppe hat außerdem Informationen über das Chang-Zheng-Hospital geliefert, das von Deutschen gegründet wurde und sehr beliebt war, da es gute medizinische Versorgung bereitstellte.
Als letztes wurde dann etwas über die Chinesisch-Deutsche Hochschule erzählt, an der wir bei unserer Stadtführung einen Vortrag über die kulturellen Unterschiede zwischen China und Deutschland bekamen und uns später noch in der Bücherei umsehen konnten – wir berichteten.

Alles in allem waren wir alle ziemlich froh, die Präsentation ohne große Schwierigkeiten hinter uns gebracht zu haben.

Abends habe ich persönlich dann noch viel Zeit mit meiner Gastfamilie verbracht, da es der letzte Abend vor unserer Abreise war. Wir sind noch durch das Wohnviertel spazierengegangen und haben später noch ziemlich viele Fotos gemacht. Es schwang leider schon eine etwas bedrückte Stimmung in Anbetracht der nahen Abreise mit, aber alles in allem war es ein schöner letzter Abend und ich habe die Zeit in meiner Familie sehr geschätzt und bin dankbar für diese tolle Erfahrung.

Celina

 

Tag 6

Heute sind wir wieder mit dem für uns so ungewohnten, warmen Frühstück in den Tag gestartet und sind anschließend gegen 7 Uhr nach und nach in der Schule eingetroffen. Vor den ersten Unterrichtsstunden hatten wir noch etwas Zeit, uns untereinander über die neusten Ereignisse des vorherigen Abends zu unterhalten.
Die ersten Stunden waren dann mit der Präsentationsvorbereitung gefüllt, wobei die Stimmung sehr gut und entspannt war. Wir hatten genügend Zeit, uns gemeinsam mit den Austauschpartnern vorzubereiten und konnten untereinander viele Fragen klären, wodurch wir auch ein paar Hintergrundinformationen zu unseren Themen erhalten haben. Die meiste Zeit haben wir in diesen Stunden damit zugebracht, unser Plakat zu gestalten und unsere Texte schon etwas einzustudieren. Trotz guter Vorbereitung und außreichender Zeit waren wir alle schon etwas nervös aufgrund des Vortrages am nächsten Tag.

Nach den ersten Unterrichtsstunden stand dann das Mittagessen in der Kantine an. Das Essen war mal wieder sehr lecker. Es ist immer etwas für jeden dabei und nach dem Essen waren wir alle überaus zufrieden. Die übrige Zeit der Pause nutzten dann einige, um unter anderem etwas Basketball zu spielen, wofür zu genüge Körbe auf dem Schulhof zur Verfügung stehen, oder einfach, um in der Sonne zu entspannen.

Ob entspannt oder ausgepowert, nach der Pause sind wir alle in den kleinen Tourbus eingestiegen, mit dem wir dann zum Automuseum gefahren sind.

Dort angekommen wurden wir dann durch das moderne Gebäude geführt. Die Führung war sehr unterhaltsam und die zahlreich ausgestellten Autos haben uns sehr beeindruckt. Dabei stellten wir fest, dass uns die verschiedenen, teils ausgefallenen Formen der schon älteren Autos besser gefallen als die Form der heutigen Wagen. Zudem waren die alten Autos meist sehr groß und lang und wir haben viele Autos gesehen, die wir noch nie zuvor gesehen hatten.
Im letzten Teil der Führung haben wir erst eine Animation angesehen, bei der wir uns in sich mitbewegende Sessel gesetzt haben und anschließend gab es ein Autorennen auf der riesigen Carrera-Bahn.

Im Museum konnte man viel über die Entstehungsgeschichten verschiedener Fortbewegungsmittel erfahren und im Anschluss einen wirklich sehr ausgezeichneten Kaffee in der Sofaecke des Erdgeschosses genießen.

Auf der Rückfahrt im Bus konnten wir uns ein bisschen von den Erlebnissen des Tages erholen. Nach Unterrichtsschluss sind wir dann zum Beispiel in kleinen Gruppen mit unseren Austauschpartnern Essen gegangen oder waren ein bisschen shoppen.

Penelopé

 

Tag 5

Wie auch am Tag zuvor trafen wir uns um 7:20 Uhr in der Schule. Heute führte unsere Reise zum Shanghaier Geschichtsmuseum. Die meisten von uns nutzten die eine Stunde, die zwischen Ankunft in der Schule und Abfahrt des Busses lag, um noch eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Im Museum angekommen, gab uns Linda, eine Lehrerin der Ganquan Fremdsprachenschule, eine Führung durch die Kunstgalerie des Museums. Dabei lag ein großer Fokus auf der Entwicklung Shanghais in der nun etwas mehr als 6000 Jahre alten Geschichte der Stadt. Die Gemälde haben das Gesagte noch einmal sehr schön visualisiert. In der Ausstellung wurde die Entwicklung der Stadt noch einmal vertieft.
Ins Museumgehen hört sich für den ein oder anderen vielleicht langweilig und öde an, doch das Museum hat es geschafft, geschichtliches spannend darzustellen.
Es war faszinierend zu sehen, wie aus einem kleinen idyllischen Fischerdorf im Laufe der Jahrtausende eine Millionenmetropole wurde. Shanghai gehört nun zu einer der fortschrittlichsten Städte der ganzen Welt. Es ist einfach ein super Erlebnis hier sein zu dürfen und die vielen Bilder aus den Medien einmal live zu erleben. Wer weiß, ob wir ohne den Austausch überhaupt einmal hierhergekommen wären.
Nachdem wir durch die Ausstellung gegangen sind, genossen wir auf der Terrasse des Museums die Sonne und ruhten uns ein wenig für den ausstehenden Kung-Fu-Unterricht in der Schule aus. Doch zuvor machten wir noch Fotos, und das nicht zu wenig. Von dort aus hatte man einen wundervollen Blick auf Shanghai. Nach einem lehrreichen und tatsächlich auch sehr spannenden Vormittag im Shanghaier Geschichtsmuseum ging es nun zum Kung-Fu.

Kung-Fu ist tief mit der der chinesischen Kultur verwurzelt und dementsprechend sehr wichtig für die Chinesen. Die Mutter eines Austauschpartners ist an der Schule Kung-Fu-Lehrerin und wir hatten das Glück, Unterricht bei ihr genießen zu dürfen. Kung-Fu bringt unglaublich viel Spaß, obwohl wir zweifellos nicht mit Talent gesegnet sind. Es gab einige Lacher und witzige Situation, denn die Bewegungen waren für uns sehr ungewohnt. Edgar, der durch das Tanzen in seiner Freizeit bereits über gewisse Vorerfahrungen verfügte, konnte das Gelernte recht schnell anwenden. Schlussendlich hatten wir allerdings alle Erfolg, denn jeder hatte Spaß.

Wie die chinesischen Schüler in Hamburg bekamen auch wir in Shanghai eine Stadtführung zum Projektthema durch die Austauschpartner.
Bei uns in Hamburg hatten die chinesischen Schüler später die Erkenntnisse Stadtführung in Hamburg in Form einer Präsentation einer 10. Klasse des Gymnasiums Lerchenfeld vorgestellt. Auch wir sollten mit Hilfe unserer Austauschpartner eine 40-minütige Präsentation zur Stadtführung in Shanghai ausarbeiten.

Dies begann im Anschluss an den Kung-Fu-Unterricht. Die chinesischen Schüler hatten sich bei der Stadtführung in thematisch passende Gruppen eingeteilt, und das war auch unsere erste Amtshandlung. Danach ging es erst richtig mit der Arbeit los. Man merkte von Anfang an, dass die chinesischen Schülerinnen und Schüler und wir ein gemeinsames Ziel verfolgten, nämlich eine gute Präsentation auf die Beine zu stellen und dabei Spaß zu haben. Die Vorbereitung war sehr interessant, da die Informationen, die wir durch einen Text bekamen, die bereits vorgestellten Themen vertieften und so unseren Durst Shanghai und China zu entdecken, stillte. Die Stadtführung vom zweiten Tag konnten wir so noch einmal Revue passieren lassen.

Edgar, Tim und Moritz

Tag 4

Jetzt wurde es ernst, unser erster Tag an der Schule. Um 8:20 Uhr ist es endlich soweit, der Tag beginnt. Als erstes durften wir in den Deutschunterricht einer 7. Klasse reinschnuppern. Es lag eine gespannte Vorfreude in der Luft. Die chinesischen Schüler hatten sich überlegt, uns zu zeigen, welches Bild sie von Deutschland haben. Deshalb führten sie eine kleine Inszenierung auf, die aus den vier Teilen „Neujahr/Frühlingsfest“, „Mozart“, „Oktoberfest“ und „deutscher Traum“ bestand. Das war eine sehr lustige und interessante Darbietung. Man merkte, wie viel Mühe und Liebe in das Projekt hineingeflossen ist! Besonders beeindruckt waren wir von der Aussprache der chinesischen Schüler.
Es wurden uns sehr viele Fragen gestellt. Wir waren begeistert von dem großen Interesse der chinesischen Schülerinnen und Schüler.

Danach wurden wir auch offiziell von der Schule begrüßt. Das war wirklich beeindruckend. Vor uns standen in etwa 500 chinesische Schüler, alle in Reihen und nach Altersgruppen sortiert. Es war alles leise und plötzlich ertönte die chinesische Nationalhymne und wie auf Kommando salutierten die chinesischen Schüler der Klassen 6 bis 9 vor ihrer Nationalflagge. Danach war Edgars großer Auftritt, er hatte nämlich die große Ehre, unsere Schule in Shanghai zu repräsentieren. Und das ganze nicht auf Deutsch, sondern auf Chinesisch! Das hat für große Begeisterung bei den Chinesen gesorgt. Von Beifall begleitet sind wir von der Bühne gegangen. Das war eine Wahnsinnserfahrung für alle von uns, insbesondere für Edgar, den wir hier noch einmal besonders hervorheben müssen.

In der nächsten Stunde haben wir einen Einblick in die chinesische Kultur bekommen. Das Paper-cutting spielt in der chinesischen Kultur eine große Rolle. In der Stunde durften wir unser Glück versuchen. Wir haben gelernt, wie man Schmetterlinge mit Hilfe dieser Technik herstellt. Bei vielen hat das schon sehr gut geklappt, manche müssen allerdings noch ein wenig üben. Darauf wollen wir hier aber nicht genauer eingehen. 😉 Trotzdem hatten alle viel Spaß!

Nach einem recht anstrengenden und aufregenden Einstieg in den Tag, überkam uns der Hunger. Das Essen in der Kantine war typisch chinesisch, es gab Reis und viel Fleisch. Für die Vegetarier aber auch Gemüse.

Frisch gestärkt ging es weiter zum Museum der jüdischen Flüchtlinge.

Es gab innerhalb unserer Gruppe einen regen Austausch über die Geschichte der Juden in Deutschland, insbesondere über die Zeit des Hitlerregimes. Denn die Stadt Shanghai hat während der Diktatur der Nazis 20 000 jüdische Flüchtlinge aufgenommen und so deren Leben gerettet. Das Museum berichtet über die Geschichte dieser Menschen und ihr neues Leben in dieser chinesischen Metropole. Noch heute dient die Synagoge an jüdischen Feiertagen als Gotteshaus und beherbergt dann viele Gläubige.

Gerade während unseres Besuchs gab es im Museum eine Sonderausstellung zum Leben der Anne Frank. Hier wurde uns, gerade als Zehntklässler, die wir das Thema „Nationalsozialismus“ in diesem Jahr im Unterricht behandelten und auch das KZ Neuengamme besuchten, wieder einmal klar, wie weitreichend doch die Verbrechen und Auswirkungen des Regimes in Deutschland gewesen sind. Zum Glück gab es Menschen wie jene in Shanghai, die sich mit der Aufnahme dieser in Not befindenden Menschen gegen das Tun der Nazis stellten.

Anschließend führte uns unser Weg zur Chinesisch-Deutschen Hochschule in Shanghai.

In der Hochschule haben wir uns über die kulturellen Unterschiede zwischen China und Deutschland ausgetauscht. Eine chinesische Mitarbeiterin der Hochschule präsentierte uns in einem Vortrag aktuelle Studienergebnisse (Huawei-Studie 2016).
Außerdem zeigte sie uns die Arbeit einer Künstlerin, die mithilfe von Grafiken auf direkte und auch witzige Weise das Verhalten von Chinesen und Deutschen gegenübergestellt hat. Besonders interessant war das verschiedene Verhalten auf Partys und die Unterschiede zwischen einem Sonntag in China und Deutschland. Auf Nachfrage bei den deutschen und chinesischen Austauschschülern überprüfte die Gruppe gemeinsam, ob die dort angebrachten Vorurteile auch heute noch die Verhaltensweisen der Menschen der unterschiedlichen Länder passend widerspiegelten. Mit einigem Grinsen musste man doch immer wieder feststellen, das man das dargestellte Verhalten auch an sich selbst beobachten kann.

Nach diesem Punkt war der offizielle Teil des Tages vorbei, doch der Tag an sich noch lange nicht. Gegen 23:00 Uhr Ortszeit, also 16:00 Uhr in Deutschland, ging der Tag erst langsam zu Ende und alle sind mit vielen neuen Eindrücken todmüde ins Bett gefallen.

So schnell sind wir schon lange nicht mehr eingeschlafen.

Tim, Edgar und Moritz

 

Tag 3

Heute war Sonntag! Dieser Tag war im Programm als freier Tag eingeplant, an dem man wirklich Zeit mit den Austauschfamilien verbringen und so einen typischen Tag in einer chinesischen Familie erleben konnte. Die Austauschschüler haben also mit ihren Eltern einen für uns geplant.

Wir werden hier stellvertretend für die Gruppe exemplarisch unseren Tag vorstellen.

Nach dem warmen Frühstück, was für uns immer noch sehr ungewöhnlich ist, trafen wir uns mit der Hälfte der deutschen Austauschschüler und ihren Austauschpartnern an einer Bushaltestelle, um ins „Hu Xin Ting“-Teehaus im Yu Garden zu fahren, was bereits ein Teil unserer Gruppe am Tag zuvor besucht hatte.
Vor dem Teehaus gibt es einen sehr belebten Platz, der sich durch viele kleine Geschäfte und viele Leute auszeichnet. Ein paar Chinesen machten von und mit uns Fotos.

Dann besichtigten wir das Teehaus. Man konnte die Fische, die dort in Teichen schwimmen, füttern und es sah alles sehr traditionell chinesisch aus. Die Besichtigung machte sehr viel Spaß.
Am Nachmittag teilten wir uns auf. Die einen fuhren zu den Gebäuden der Expo 2010 und schauten sich dort die Chinese Art Gallery an, die anderen gingen essen, und zwar europäisch: Wir aßen Pizza.
Paula machte etwas anderes mit ihrer Gastfamilie.
Sie besuchte zwar auch das Teehaus, allerdings etwas später. Auch sie fand es dort sehr schön.
Danach ging sie in einen Laden, der typische und traditionelle chinesische Dinge verkauft. Ihre Gastmutter schenkte ihr dort einen traditionellen chinesischen Fächer.
Schließlich war es Zeit zum Essen und es ging in das Zentrum von Shanghai. Dort aß sie allerdings nicht chinesisch, sondern japanisch. Das Sushi schmeckte besser als das gewohnte in Deutschland.
Zum Schluss schaute sie sich von einem Riesenrad die beeindruckende Aussicht von Shanghai an.

In Shanghai ist alles viel größer und doch irgendwie anders als in Hamburg. Das Einkaufszentrum, das noch einige besuchten, hatte beispielsweise sechs weitläufige Stockwerke. Zwar gab es auch dort einen Adidas- und einen Pumastore, weshalb es an dieser Stelle fast so wirkte, als sei man gar nicht aus Europa weggekommen. Aber spätestens, wenn man aus dem Center herauskommt, merkt man, dass der Verkehr viel chaotischer und damit total gewöhnungsbedürftig ist. In Shanghai kann man sich nie auf eine rote Ampel oder Zebrastreifen verlassen. Die Überquerung einer breiten Straße gleicht immer wieder einem Abenteuer.

Es war sehr schön, einen Einblick in den Alltag unserer Austauschpartner zu bekommen und mit ihnen Zeit zu verbringen.

Hanna, Hanne und Paula

Tag 2

Am zweiten Tag haben wir uns als Gruppe um halb zehn an einer U-Bahn Haltestelle nahe der Schule getroffen, da die chinesischen Austauschschüler für uns eine Stadtführung geplant haben. Wir mussten unsere Fahrkarten vor einen Automaten halten und unsere Taschen wurden ähnlich wie beim Flughafen durchleuchtet. Dies fanden wir sehr erstaunlich.

Als alle eingetroffen waren und die Bahn gekommen ist, sind wir in Richtung Innenstadt gefahren. Dabei mussten wir einmal umsteigen. Da es angefangen hat zu regnen, haben alle ihre Regenschirme herausgeholt und auf der Straße wurden sofort welche verkauft und uns auch angeboten. Dann standen wir auf der Aussichtsplattform vor der berühmten Shanghaier Skyline und mussten erst einmal Fotos machen.

Die Stadtführung, die zum Thema „Deutsche Spuren in Shanghai“ stattfand, begann mit einem Vortrag über einen Missionar aus Deutschland. Wir gingen weiter und erhielten einen Vortrag über einen deutschen Journalisten, der in Shanghai bekannt ist. Auch die Bedeutung der deutschen Architektur wurde erläutert.

Nach dem langen, aber wirklich interessanten ersten Teil der Stadtführung kehrten wir in ein Restaurant ein. Das Konzept dort ist, dass es (angeblich) deutsche Gerichte serviert, viele verschiedene Biersorten anbietet und mithilfe der Inneneinrichtung an Deutschland erinnern will. Vor allem das Thema Rennsport war dort präsent. So hing unter der Decke ein roter Porsche in Originalgröße, der sich langsam um die eigene Achse drehte. Außerdem war an einer Wand der Streckenumriss des Nürburgrings aus Metall angebracht. Außerdem waren zwei BMW-Motorräder hochkant an zwei Wänden befestigt.

Die Qualität des Essens wurde unterschiedlich bewertet. Wir bekamen viele verschiedene deutsche Speisen serviert: Kartoffelsalat, gebratene Würste, Currywurst mit Pommes, frittierte Kartoffelecken, Spaghetti mit Tomaten- oder Fleischsauce, Flammkuchen, Spätzle mit Sauerkraut und Suppen. Wir persönlich fanden es leider nicht sehr lecker.

Trotzdem muss man festhalten, dass unsere Austauschschülerin Misaki den Restaurantbesuch wirklich gut organisiert hat.

Anschließend wurden wir durch das Französische Viertel geführt und uns wurde etwas zu einem Hotel erzählt, das früher ein deutscher Gartenclub war. Die Deutschen in Shanghai gründeten ihn, um nicht so viel Heimweh zu haben.
Über die Stationen werden wir noch einmal genauer berichten, wenn wir gemeinsam mit unseren chinesischen Austauschpartnern die Präsentation vorbereitet haben. Wir werden nämlich für andere chinesische Schüler die Inhalte der Stadtführung präsentieren.

Im Anschluss gingen wir alle gemeinsam mit unseren Austauschschülern ins Wochenende. Der restliche Samstag und Sonntag war nämlich allein für Aktivitäten in den Gastfamilien reserviert.

Wir persönlich sind an diesem Tag als kleine Gruppe in ein „Hot Pot“-Restaurant gegangen. Andere Mitschüler besuchten das „Hu Xin Ting“-Teehaus.

Hanne, Paula und Hanna


Tag 1

Hamburg, 08:15 Uhr: Die Reisegruppe traf sich pünktlich am Helmut-Schmidt-Flughafen mit großem Gepäck und großer Vorfreude. Denn heute ging es los, die Reise, auf die sich die Schülerinnen und Schüler seit den Sommerferien vorbereitet haben, die Austauschreise nach China.
Nachdem die chinesische Austauschgruppe bereits Ende Februar in Hamburg war, ging es jetzt zum Gegenbesuch.

Eine lange Reise stand an, die von Hamburg über Paris nach Shanghai führte. Für die meisten war es der erste Langstreckenflug ihres Lebens.
Das Unterhaltungsangebot und die gute Verpflegung ließ die Zeit aber tatsächlich „wie im Flug“ vergehen.

In Shanghai gelandet wunderte man sich als Europäer erst einmal über die vielen und auch ungewohnten Kontrollen.
Die Gruppe wurde von einem Lehrer der Shanghai Ganquan Foreign Languages Middle School abgeholt und dann direkt mit einem Bus zur Schule gebracht.
Hier ergaben sich bereits die ersten Eindrücke dieser für alle neuen Stadt. Es fielen die mannigfaltig neu gebauten Häuser, die breiten Stromtrassen und im gesamten die Infrastruktur auf, die diese riesige Stadt, bei der sogar Hamburg relativ klein wirkt, versorgt.

In der Schule angekommen durfte sich die Gruppe erst einmal mit dem ersten „echten“ chinesischen Mittagessen stärken. Sehr gekonnt gingen die Austauschschüler bereits mit den Essstäbchen um.

Dann stand an, worauf sich die Schüler mit am meisten freuten: Ihre Austauschpartner wiederzusehen. In der Mittagspause der chinesischen Schülerinnen und Schüler traf man sich und freute sich über das Wiedersehen. Es gab bereits viel zu erzählen und es wurden Pläne für die nächsten Tage gemacht.

Als die chinesischen Schüler wieder in den Unterricht mussten, gab es für die deutsche Gruppe einen Einblick in einen Teil der chinesischen Kochkunst: Die Herstellung spezieller Dumplings zur Dekoration von Speisen.

Der Chefkoch der Kantine zeigte den Schülerinnen und Schülern die Modellierung und ließ dann sie selbst ans Werk gehen. Aus gefärbtem Teig stellten die Jugendlichen dann Rosen her. Der Koch zeigte sich begeistert, wie schnell die Schüler das Gelernte umsetzen konnten. Er selbst zeigte den Schülern dann noch, welch außergewöhnliche Dinge man aus dem Teig noch herstellen kann.
Im Anschluss bekam die Gruppe von der betreuenden Lehrkraft auf chinesischer Seite, Frau Zhou, eine Führung in der Schule. Die Gruppe war beeindruckt von der modernen Ausstattung der Klassenzimmer und den eigens für spezielle Gelegenheiten konzipierten Räumen. So gibt es neben den Schul- und Verwaltungs- auch verschiedene Präsentationsräume in verschiedener Größe. Ein Raum ist dabei einem kleinen Hörsaal nachempfunden, ein anderer einer klassischen Aula. Die Einrichtung ist stets hell und freundlich.  Auch medientechnisch sind die Räume beeindruckend modern ausgestattet. Ein besonderes Highlight ist die Dachterrasse, von der man einen tollen Blick auf das Umfeld der Schule hat.

Dann ging es nach einem langen Tag gemeinsam mit den chinesischen Austauschschülern in die Gastfamilien. Frau Sperling und Herr Lafon sind direkt auf dem Campus in schuleigenen Apartments untergebracht.

Alle freuen sich schon auf die nächsten Tage in dieser aufregenden Stadt.

Eine Antwort